Bergfried
Bergfriede waren Wehrtürme, in denen die Bewohner einer Burg im Belagerungsfall Zuflucht fanden.
Ihr Eingang war schmal und befand sich in größerer Höhe, um es dem Feind zu erschweren, in den Turm einzudringen. Notvorräte ermöglichten es, lange im Bergfried auszuharren. Seine dicken Mauern waren nur schwer zu durchbrechen. Angesichts der Höhe konnten die Belagerten den Feind von oben bekämpfen. Bergfriede waren zudem so gestaltet, dass eindringende Feinde beim Aufstieg Mann für Mann mit Distanzwaffen (Pfeil und Bogen, Lanzen, usw.) bekämpft werden konnten. Die Turmgeschosse erreichte man über hochziehbare Leitern oder enge Stiegenhäuser.
Um die Belagerten zur Aufgabe zu zwingen, wurden die Insassen oft „ausgehungert“ oder „ausgeräuchert“. Katapultgeschosse und Feuer konnten dem massiven Mauerwerk arg zusetzen. Mit dem Aufkommen des Schießpulvers verloren Wehrtürme im Spätmittelalter ihre Schutzfunktion. Kanonenbeschuss und Sprengladungen hielt selbst das stärkste Mauerwerk auf Dauer nicht stand.