Brunnen
Als provisorisches Winterlager besaß die karolingische Sperrburg keinen Brunnen. Dies ist typisch für derartige Wehranlagen.
Erst mit dem Ausbau zur Adelsburg ab dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts etablierte sich im Castrum und in der außerhalb entstehenden Vorburg langsam eine Infrastruktur mit Brunnen, Back- und Braustube, Lagerschuppen, Schmiede, Kapelle sowie repräsentativem Palas.
Brunnen sind eine wichtige Quelle für die Archäologie, da sie nach dem Versiegen oft als Abfallgruben genutzt wurden. In ihnen finden sich häufig Objekte mit hohem historischem Wert: Scherben, Essensreste, Kleidung – Relikte, die viel über die Nutzungsdauer und das Alltagsleben in einer mittelalterlichen Burg verraten. Im feuchten Milieu eines Brunnenschachtes können organische Stoffe, wie Leder, Holz, Knochen und selbst Krankheitserreger, Jahrhunderte überdauern.